Siegfried Adlberger: Orgellandschaft Oberösterreich
In einer Vorrede umriss Orgelreferent Siegfried Adlberger bei seinem Vortrag im Rahmen des Symposiums „50 Jahre Linzer Rudigierorgel – ein Meilenstein“ am 12. Oktober 2018 im Linzer Priesterseminar die „Orgellandschaft Oberösterreich“: Von knapp 1000 Instrumenten befände sich der überwiegende Teil in kirchlichem Besitz, aber auch im öffentlichen und privaten Bereich existierten viele gute und interessante Instrumente. Adlberger wies in diesem Kontext auch auf das 1984 eingerichtete Orgelreferat der Diözese Linz hin, das seit seiner Gründung bereits über 600 Orgelprojekte betreut hat.
Adlberger gab einen Überblick – teilweise ergänzt mit Bild- und Tonmaterial – über den oberösterreichischen Orgelbau von den ältesten spielbaren Instrumenten bis in die Gegenwart.
Instrumente aus dem 17. und 18. Jahrhundert
Neben Instrumenten aus Kremsmünster (Georg Hacker, um 1587), Allerheiligen im Mühlkreis (unbekannt, erste Hälfte des 17. Jahrhunderts), Hart bei Pischelsdorf (Conrad Zerndl, 1628), Schlägl (Andreas Putz, 1634), Baumgartenberg (Johann Georg Freundt, 1662/Lorenz Franz Richter, 1780), Waldhausen (unbekannt, 1677/Johann Pirchner, 1956), Braunau-Ranshofen (vermutlich Rochus Egedacher, 1699) stellte Adlberger auch Orgeln aus Brunnenthal (Leopold Freundt, 1715), Kallham (Johann Ignaz Egedacher, 1715), Steyr-Gleink (Johann Christoph Egedacher, 1732/Josef Mauracher, 1900), Suben (Gehäuse von Martin Haller, 1770) und Kefermarkt (Lorenz Richter, 1778).
Instrumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert
Aus dem 19. Jahrhundert strich Referent Adlberger die Orgeln in Helpfau (Johann Nepomuk Carl Mauracher, 1844), Bad Ischl (Matthäus Mauracher, 1888/Matthäus Mauracher jun., 1910) und Ottensheim (Leopold Breinbauer, 1888) hervor, bevor er aus dem 20. Jahrhundert die Instrumente in Schwanenstadt (Josef Mauracher, 1905), Linz-Heilige Familie (Gebrüder Mauracher, 1929), Wels-Christuskirche (Wilhelm Zika, 1930), Linz-Barmherzige Schwestern (Wilhelm Zika, 1931), Linz-St. Michael (Gregor Hradetzky, 1966) und Enns-Lorch (Oberösterreichische Orgelbauanstalt, 1976).
Entwicklungen und Tendenzen im Orgelbau
Außerdem thematisierte Adlberger auch Oberösterreich betreffende Entwicklungen im Orgelbau – von ausbleibenden Orgelneubauten, zurückgehenden Zahlen an Restaurierungsprojekten, ressourcenschonenden digitalen Imitaten, weitreichendem Befall der Orgeln mit Schimmelpilz, beachtenswerter Orgelpflege bis hin zu weitreichenden Strukturveränderungen bei Orgelbaufirmen.
(sp)