Peter Planyavsky: Romantische Orgelmusik auf Orgelbewegungsorgeln
em. Univ.-Prof. Dr. Peter Planyavsky: „Romantische Orgelmusik aus Orgelbewegungsorgeln“ (12. Oktober 2018)
Wie sieht’s aus mit romantischer Orgelmusik auf Orgelbewegungsorgeln? Dieser Frage ging Peter Planyavsky in seinem Referat „Romantische Orgelmusik auf Orgelbewegungsorgeln“ im Rahmen des internationalen Symposiums „50 Jahre Linzer Rudigierorgel – ein Meilenstein“ am 13. Oktober 2018 nach.
Gerne höre man von Organistinnen und Organisten, so Planyavsky, den Satz über Orgelbewegungsorgeln: „Da kann man nichts drauf spielen!“ Und genauso gerne kontere er dann mit der unglaublichen Leistung Anton Heillers. Denn dieser hat auf der Orgel des Basilika St. Michael in Absam (Johann Anton Fuchs, 1776/Johann Pirchner, 1948, 23/II/P) sowohl Franz Schmidts Chaconne in cis als auch Max Regers „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, op. 52/2, meisterhaft interpretiert.
Anhand von konkreten Literaturbeispielen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Julius Reubke, Max Reger und Franz Schmidt gab Peter Planyavsky in seinem Vortrag Tipps und Tricks, wie man „Orgeln, auf denen man ‚nichts‘ spielen kann, doch weitgehend verwenden kann für Literatur, die man darauf nicht spielen kann“, so der erfahrene Konzertorganist und Kirchenmusiker. Als Beispielorgel wählte er dabei die Hradetzky-Orgel in der St.-Ursula-Kirche in Wien und zeigte Möglichkeiten auf, wie man romantische Literatur doch auf diesem Instrumente interpretieren könne.
Gewohnt planyversisch gestaltete sich dabei der Vortrag – mit Sagern wie „Das hat er sich schön ausgedacht, der Felix!“, „Außer Sie wollen einen vernebelten Waschküchenklang …“, „Das Nachthorn ist vom Aussterben bedroht …“, „Zweifüße sind überall!“, „Vermutlich mit zwei Registranten und zwei Sanitätern …“ oder „Was hat Reger gedacht, mit welchem Körperteil soll man diesen Schweller betätigen, der zu betätigen im ‚Wachet auf, ruft uns die Stimme‘ gefordert ist?“ erheiterte Planyavsky das Publikum.
(sp)