Orgelexkursion I: Brucknerhaus
Beschreibung der Orgel
Mit der im Sommer 2018 errichteten Orgel im Brucknerhaus Linz aus der Werkstatt der Vorarlberger Firma Rieger Orgelbau beherbergt die oberösterreichische Landeshauptstadt nun eine innovative Konzertsaalorgel mit 51 klingenden Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Konzipiert wurde das Instrument klanglich und dispositionell von den drei Organisten Martin Haselböck, Wolfgang Kreuzhuber und Martin Riccabona sowie Orgelbaumeister Wendelin Eberle. Vielseitig, farbenreich und dynamisch flexibel präsentiert sich die Orgel, die gleichermaßen für solistische Aufgaben wie für den Dialog mit Solistinnen, Solisten, Chor und Orchester geeignet ist. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Darstellungsmöglichkeiten sinfonischer Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Instrument im Großen Saal des Brucknerhauses vereint auf elegante Weise Tradition und Moderne: Während die Orgel auf traditionelle Weise mechanisch angespielt wird, ermöglicht die zusätzliche elektrische Steuerung, die technisch auf dem neuesten Stand befindliche Ausstattung in vollem Umfang ausschöpfen zu können. Tradition charakterisiert auch die Optik der neuen Orgel – der Prospekt ist jenem der Vorgängerorgel, der bisher als fester Bestandteil des Erscheinungsbildes des Großen Saales fungierte, nachempfunden.
(Martin Haselböck, Wolfgang Kreuzhuber, Martin Riccabona)
Disposition der Orgel
I. Hauptwerk C–c4 |
Principal 16′ Principal 8′ Konzertflöte 8′ Gamba 8′ Gedackt 8′ Oktave 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Oktave 2′ Mixtur major IV 2′ Mixtur minor III–IV 1 1/3′ Cornet V 8′ Trompete 16′ Trompete 8′ |
II. Orchesterwerk (expr.) C–c4 |
Gedecktbass 16′ Geigenprincipal 8′ Salicional 8′ Rohrgedeckt 8′ Philomela 8′ Viola 4′ Flauto d'amour 4′ Piccolo 2′ Harmonia aeth. III–V 2′ Horn 8′ Klarinette 8′ Tremulant |
III. Schwellwerk C–c4 |
Quintatön 16′ Tremulant |
Pedal C–g1 |
Untersatz 32′ Subbass 16′ Principalbass 16′ Gedeckbass 16′ Gedeckt 8′ Oktavbass 8′ Cello 8′ Flötbass 8′ Oktave 4′ Kontraposaune 32′ Posaune 16′ Trompete 8′ |
Koppeln |
Koppeln mechanisch: II / I, III / I, III / II, I / P, II / P, III / P Koppeln elektrisch: II / I, III / I, III / II I 16′, II 16′, III 16′, II 4′, III 4′ II/I 16′, II/I 4′, III/I 16′, III/I 4′ I/P 4′, II/P 4′, III/P 4′ |
Spielhilfen |
Rieger Setzersystem: 10 Benutzer mit je 1000 Kombinationen mit je 3 Inserts Archiv für 250 Titel mit je 250 Kombinationen 4 Crescendi – einstellbar Sostenuto I, II, III Sostenuto + I, II, III Sequenzschaltung Kopierfunktionen, Wiederholungsfunktionen Generalabsteller Extras: Rieger Stimmsystem Rieger Aufnahme- und Wiedergabesystem |
Vorführung der Orgel
Martin Riccabona stellte die Orgel mit Max Regers (1873–1916) Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll, op. 127 vor.