Buchpräsentation: Organum XX.
Im Rahmen des Symposiums „50 Jahre Linzer Rudigierorgel – ein Meilenstein“ wurde der neueste Band der vom Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien herausgegebenen Reihe „Wiener Beiträge zu Orgel und Kirchenmusik“ im Beisein der Herausgeber Wolfgang Sauseng und Andreas Peterl sowie der Autoren Wolfgang Kreuzhuber, Peter Planyavsky und Roman Summereder präsentiert.
Der vierte Band mit dem Titel „ORGANUM XX. – Stationen österreichischer Orgelkultur im 20. Jahrhundert“ steht ganz im Zeichen zweier Orgeln, die im Jahr 2018 ihren 50. Geburtstag feiern und in Verbindung mit dem Organisten und Orgelpädagogen Anton Heiller stehen: die Rudigierorgel im Mariendom Linz (Marcussen, 1968, 70/IV/P) sowie die Orgel in der St.-Ursula-Kirche in Wien (Hradetzky, 28/II/P).
Die Entstehungsgeschichte und Rezeption der Rudigierorgel im Linzer Mariendom zeichnet Wolfgang Kreuzhuber in seinem Beitrag „Unsere Hoffnung war ja, eine der besten Orgeln der Welt zu bekommen ...“ nach und lässt Albrecht Buchholtz, den Intonateur der Rudigierorgel, in Form eines sehr persönlichen Briefinterviews mit dem Titel „Ihr Wesen ist das Tönen ...“ als Zeitzeuge zu Wort kommen.
Auf die Suche nach Vorbildern, Baugeschichte und Nachwirkungen der Orgel in St. Ursula macht sich Peter Planyavsky in seinem Artikel „St. Ursula – ein neuer Orgeltyp für Österreich“.
Roman Summereder versucht sich in seinem Artikel „Heiller, Hindemith und anderen“ an einer Studie zur Aufführungspraxis im 20. Jahrhundert.
Ergänzt wird die Publikation durch eine Dokumentations-CD, auf der neben Anton Heillers berühmt gewordener Improvisation über „Ave maris stella“ (Mariendom Linz, Rudigierorgel, 8. Dezember 1968) sowie seiner Maßstäbe setzenden Interpretation von Max Regers Phantasie und Fuge über „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, op. 52/2 (Mariendom Linz, Rudigierorgel, 26. bis 29. April 1972), auch Peter Planyavsky mit Anton Heillers „Ecce lignum crucis“ (Wiener St.-Ursula-Kirche, Hradetzky-Orgel, 6. November 1970) zu hören ist.
(sp)