Wolfgang Kreuzhuber im Interview
BRUCKNER TODAY heißt für mich ...
... Bruckners Musik im Heute, im Hier und Jetzt zu musizieren, zu transferieren, mitunter auch zu transformieren und sie neu zu interpretieren.
Das macht mein Konzertprogramm ganz besonders ...
... dass mein ganzes Konzert ausschließlich aus Improvisationen in unterschiedlichen Konzeptionen und Tonsprachen besteht.
Der Linzer Mariendom feiert 2024 seinen 100. Geburtstag ...
... und das soll auch mit der Rudigierorgel gebührend gefeiert werden. Der Mariendom ist mir im Laufe der letzten vierzig Jahre ans Herz gewachsen und zur musikalischen Heimat geworden. In seine Aura einzutauchen ist für mich eines der größten Erlebnisse.
Meine Verbindung zu Anton Bruckner ...
... ergibt sich in besonderer Weise über die Kirchenmusik und unser Lieblingsinstrument: die Orgel.
Mit Anton Bruckner würde ich gerne einmal ...
... einen längeren Spaziergang machen und ihm dabei viele Fragen zu Kunst und seinem Leben stellen.
Anton Bruckners Jubiläum muss man einfach feiern, weil ...
... er im Unterschied zu vielen anderen Komponisten in die Tiefen der Musik vordringt und dadurch musikalische Räume mit gewaltigen Dimensionen (er)schafft.
Über Anton Bruckner und den Mariendom muss man wissen, dass ...
... die beiden sehr viel verbindet. Bereits seit den ersten Tagen des Mariendoms – begonnen mit Bruckners Fest-Cantate – begleitet Bruckners Musik den Mariendom ... bis in unsere Zeit. Denn die Brucknertradition am Mariendom wurde selbst in schwierigsten politischen Situationen fortgeführt. Und mit großer Freude sei noch angefügt, dass der Mariendom bedeutende kirchenmusikalische Kompositionen Bruckners sein Eigen nennen darf.
Die Rudigierorgel sehe ich in Verbindung zu den beiden Giganten Bruckner und Mariendom als ...
... ideales (instrumentales) Bindeglied, das die wunderbare Musik Bruckners in Originalwerken, Bearbeitungen und Improvisationen im faszinierenden Raum des Mariendoms in besonderer Weise zum Klingen bringen kann.
Improvisieren ist für mich ...
... eines meiner zentralsten musikalischen Ausdrucksmittel, das mir auch ein Eintauchen in neue Klangwelten ermöglicht.
Um ein guter Improvisator zu werden, bedarf es ...
... zunächst der Kenntnis der Orgelliteratur und intensiven Übens, um dann mit Freude und den klanglichen Möglichkeiten des Instruments Neues zu schaffen. Die Lust auf neue Klänge und Formen spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle.
Einmal in meinem Leben möchte ich ...
... mit Anton Bruckner an der Rudigierorgel sitzen und seinen musikalischen Einfällen und Verarbeitungen der Themen lauschen.
Wolfgang Kreuzhuber/Stefanie Petelin
Reinhard Winkler