Impressionen!
In der ORGEL.LITURGIE am 4. Februar 2024 erklangen die 2012 von Domorganist Wolfgang Kreuzhuber komponierten Impressionen für vier Blechbläser und Orgel. Musiziert wurden die vier Sätze von einem Blechbläserquartett der Dommusik Linz und ihrem Schöpfer an der Rudigierorgel. Mit der Gemeinde im Linzer Mariendom feierten Dompropst Wilhelm Vieböck und Pastoralassistentin Stefanie Hinterleitner.
Die in der ORGEL.LITURGIE zu Einzug, Gabenbereitung, Kommunion und Auszug musizierten Impressionen, deren vier Sätze jeweils eine eigene Charakteristik und Form aufweisen, waren am 22. April 2012 im Linzer Mariendom im Kapitelamt uraufgeführt geworden.
I. Schwingend: Der erste Satz macht seinem Namen alle Ehre und lädt zum Swingen ein. Darin musizieren die zwei gleichberechtigen Klangkörper (Blechbläser und Orgel) doppelchörig und werfen sich ping-pong-ähnlich die Themen zu.
II. Lento: Mit sich ständig wiederholenden Akkorden im Bigband-Sound bildet die Orgel die harmonische und rhythmische Basis für die staffelmäßig übergebenen Solopartien der Blechbläser, die improvisatorische Elemente aufweisen.
Wolfgang Kreuzhuber (*1957): Impressionen für vier Blechbläser und Orgel | 2. Lento | Blechbläser der Dommusik Linz und Domorganist Wolfgang Kreuzhuber (Rudigierorgel)
III. Tempo di Menuetto: Die Blechbläser musizieren ein stilisiertes Menuett, das zwei Mal durch eine Fuge der Orgel unterbrochen wird, ehe der Satz in einer Verquickung des Menuettthemas der Blechbläser mit dem Fugenthema der Orgel endet.
IV. Finale, Allegro Vivo: Der lebhafte letzte Satz gliedert sich in drei Teile: Die Rahmenteile sind geprägt von Fanfarenmotiven in den Blechbläsern, die akkordisch und rhythmisch von der Orgel gestützt werden. Im Mittelteil treiben hingegen die sich wiederholenden Akkorde in der Orgel die motivisch imitierenden Bläsermotive voran.
„Entstanden sind die Impressionen für keinen bestimmten Anlass … ich hatte einfach Lust, swingende Musik zu komponieren und darin meine persönlichen Eindrücke des Mariendoms zu verarbeiten“, erzählt der Schöpfer der Impressionen. Insbesondere beim Musizieren des zweiten Satzes denkt er gerne an seinen verstorbenen Kollegen und Freund Heinz Reknagel (1959–2018), der diesen bei der Uraufführung in seiner unnachahmlichen Art kommentierte: „Das klingt wie Miles Davis.“ Und gleichzeitig wie „ein echter Kreuzhuber“, wie auch Dompfarrer Maximilian Strasser nach der Messe schmunzelnd bestätigte.
Stefanie Petelin
Diözese Linz/Stefan Weninger (Sujet) | Dommusikverein Linz/Stefanie Petelin (Fotos der ORGEL.LITURGIE)