Hohe Auszeichnung der Republik Österreich für Domorganist Kreuzhuber
In Stellvertretung der Republik Österreich und des Bundespräsidenten Alexander van der Bellen verlieh Landeshauptmann Thomas Stelzer im Rahmen eines Festakts am 27. Februar 2023 im Steinernen Saal des Linzer Landhauses Berufstitel und Auszeichnungen der Republik Österreich an Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und 18 weitere „Persönlichkeiten, denen gegenüber diese Titel und Auszeichnungen als hohe Anerkennung und auch als Respekt gedacht sind, vor allem aber auch als großes Dankeschön für ein langjähriges, umfassendes und in seiner Art und Weise auch jeweils einzigartiges Wirken“, wie Stelzer in seinen einführenden Worten betonte.
Erklärtes Ziel sei es, so Stelzer weiter, diese Persönlichkeiten aus den verschiedensten Wirkungsbereichen – aus Bildung, Kultur, Medienwelt, Interessensvertretung, Verwaltung, Politik und Sicherheitsgestaltung – vor den Vorhang zu holen, die das Bundesland „in vielen, vielen Jahren ihrer Tätigkeit mitgeprägt und mitgestaltet haben“ und so dazu beitragen, dass dieses Land „auch in diesen nicht ganz so einfachen Zeiten seinem Namen und damit seinem Anspruch, nämlich ‚Ober-Österreich‘, zu sein, alle Ehre macht“, trotz aller Krisen, trotz aller Fragezeichen. Stelzer hob neben der beruflichen Wirkung der Geehrten dabei insbesondere deren „Engagement in einem Ausmaß, das weit über das hinausgeht, was man in einem Pflichtenheft festschreiben könnte“, hervor, das sich „durch das persönliche unmittelbare Tun in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich, aber auch durch das, was damit ausgestrahlt wurde“, deutlich zeige.
In seiner einleitenden Rede brachte Stelzer den Geehrten seine Wertschätzung und seinen Dank zum Ausdruck, da diese „nicht nur darüber philosophieren, was alles vielleicht wichtig und gescheit wäre, sondern dies dann auch entsprechend tun“ und schloss in seinen Dank auch all jene ein, die für die Geehrten von wichtiger Bedeutung sind: „Denn wer viel gibt, wer viel in der Öffentlichkeit ist, wer viel für andere da ist, der braucht auch selbst seine Kraftquelle – das sind Ihre Familien, Ihre Freundeskreise, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Kolleginnen und Kollegen, alle jene, die Sie heute mitgebracht haben oder an die Sie in dieser Stunde jetzt vielleicht auch sehr bewusst denken.“
Landeshauptmann Stelzer über Wolfgang Kreuzhuber: „Ein Leben – geleitet und erfüllt von Musik ...“
In einer sehr persönlichen Laudatio verlieh Landeshauptmann Thomas Stelzer schließlich seiner Freude Ausdruck, „Herrn Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber, den ehemaligen Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik, aber den immer noch Gott sei Dank aktiven Domorganisten“ das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik zu überreichen.
Kreuzhubers jahrzehntelange Tätigkeit als Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, das 1992 auf seine Initiative hin aus der Taufe gehoben wurde, ist nur einer der Gründe für diese hohe Auszeichnung, wie Stelzer in seiner Laudatio betonte: „Das Leben von Wolfgang Kreuzhuber ist geleitet und erfüllt von Musik – vom Brucknerkonservatorium in Linz über das Orgelstudium an der Musikhochschule Wien bis zur Doktorarbeit mit einer Dissertation über den Orgelbau an der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Oberösterreich. Wolfgang Kreuzhuber war Gastprofessor für Orgelimprovisation am Mozarteum in Salzburg sowie an der Kunstuniversität Graz, war Leiter des Zentrums für Orgelforschung in Wien und lehrte Orgel und Orgelimprovisation an unserer Anton Bruckner Privatuniversität.“ Weiter hielt Stelzer in seinen ehrenden Worten fest: „Im Rahmen seiner jahrzehntelangen Leitungstätigkeit legte Professor Kreuzhuber den Fokus auf die pädagogische und künstlerische Weiterentwicklung des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, sodass dieses Lehrangebot heute eine hohe Anerkennung im öffentlichen Leben und im gesamten Kulturbereich genießt.“ Stelzer würdigte Wolfgang Kreuzhuber für sein „verlässliches und mit Weitblick agierendes Führungsverhalten“. Resümierend hielt der Landeshauptmann fest: „Weit über das Konservatorium hinaus wird Professor Kreuzhuber als beispielgebende Lehrperson wahrgenommen (die damit auch für Oberösterreich Werbung macht – vielen Dank dafür!), die sich vor allem auch durch wissenschaftlich-fachliche Expertise und pädagogisch-didaktisches Geschick und durch wertschätzende Kommunikation auszeichnet und natürlich – das ist das Wichtigste im Bereich –durch die ungebrochene Liebe zur Musik, die auch viele andere mitreißen kann.“ Stelzer dankte Kreuzhuber für sein umfassendes Wirken: „Er hat mehrere Generationen von Kirchenmusikerinnen und -musikern ausgebildet, die in den oberösterreichischen Pfarren, aber auch im außerkirchlichen öffentlichen Leben die Musiklandschaft am Vokal- und am Instrumentalsektor bereichern.“ Und ganz persönlich fügte der Landeshauptmann – als ehemaliges Mitglied des Linzer Domchors – am Schluss seiner Ausführungen unter Schmunzeln hinzu: „Persönlich, lieber Wolfgang, darf ich Dir für viele ganz, ganz schöne Erlebnisse des gemeinsamen Musizierens im Dom danken und Dir danken, dass Du Dich auch durch Sänger wie mich nicht aus dem Konzept bringen hast lassen.“
Domorganist Wolfgang Kreuzhuber zeigte sich nach dem Festakt sehr gerührt: „Ich freue mich sehr über diese große Anerkennung und diesen Dank für mein – ja, man kann es wohl so sagen – Lebenswerk, die so in gewisser Weise auch einen Abschluss für mein großes Lebenskapitel Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz bilden. Es ist wahrlich ein erhebendes Gefühl, diese hohe Auszeichnung der Republik und des Bundespräsidenten entgegennehmen zu dürfen.“ Besonders freute sich der frischgebackene Ordensträger über die sehr persönlichen Worte von Landeshauptmann Thomas Stelzer. Gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer, Schulamtsleiter Anton Birngruber und der Kremsmünsterer Vizebürgermeisterin und Kulturgemeinderätin Dagmar Fetz-Lugmayr sowie mit dem mit einem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichneten Wilfried Nagl aus der Bildungsdirektion Oberösterreich samt Begleitung wurde das festliche Ereignis im Anschluss an den Festakt gebührend gefeiert. Auf die Frage, wohin er den Orden das erste Mal ausführen wird, erklärte Domorganist Kreuzhuber schelmisch grinsend: „Diese Frage ist schwer zu beantworten: Der Opernball steht ja gerade nicht an ... und im Dom tanzen ja meine Hände und meine Füße über Manuale und Pedal der Rudigierorgel und der Chororgel ... wo der Orden also das erste Mal getragen wird – da hab ich grad wirklich keine Idee!"
Bunte Gästeschar im Linzer Landhaus
Im Linzer Landhaus gaben sich neben den Geehrten eine große Schar von Repräsentantinnen und Repräsentanten ein Stelldichein: Neben Bischof Manfred Scheuer und „Landeshauptmann im Unruhestand“ Josef Pühringer begrüßte Landeshauptmann Thomas Stelzer unter den Gästen als Vertreter:innen der gesetzgebenden Körperschaften von Bund und Land die Zweite Präsidentin des Oberösterreichischen Landtags Sabine Binder, die Landtagsabgeordneten Thomas Dim, Renate Heitz, Klaus Mühlbacher, Josef Rathgeb, Astrid Zehetmair und Bundesrätin Johanna Miesenberger, als Vertreter der Statutarstädte den Steyrer Bürgermeister Markus Vogl sowie verschiedene Repräsentant:innen der jeweiligen Heimatgemeinden und -städte der Geehrten – so u.a. Vizebürgermeisterin Dagmar Fetz-Lugmayr aus Kremsmünster, der Wohngemeinde von Wolfgang Kreuzhuber, Bürgermeister Thomas Priewasser aus Hohenzell, der Heimatgemeinde des Domorganisten, oder Bürgermeister Christian Penn aus Eferding, den früheren stellvertretenden Zentralbetriebsratsvorsitzenden der Diözese Linz. Den Bereich der Verwaltung und Gestaltung repräsentierten Landesamtsdirektor Erich Watzl und Bildungsdirektor Alfred Klampfer, das ORF-Landesstudio Oberösterreich war durch Chefredakteur Stefan Hartl sowie den ehemaligen Landesdirektor Kurt Rammerstorfer vertreten. Als Vertreterin der Bezirkshauptmannschaften wohnte Wilbirg Mitterlehner, Bezirkshauptfrau von Rohrbach, dem Festakt bei, als Repräsentant der Interessensvertretungen fungierte Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Neben Domorganist Wolfgang Kreuzhuber wurden im Rahmen des Festakts geehrt: Johannes Jetschgo (Berufstitel Professor), Wilfried Nagl (Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich), Kurt Schmidl (Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich), Wilhelm Hauser, Beate Hochhold, Karl Penninger, Ingrid Weixlberger (Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich), Günther Aimer, Karl Ehwallner, Franz Lindinger, Alois Pointner, Friedrich Pommer, Ferdinand Schoissengeier, Ursula Voglsam (Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich), Herbert Kronlachner, Johann Pilgerstorfer, Egolf Richter (Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich), Karl Burghart (Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich).
Stefanie Petelin
Dommusikverein Linz/Stefanie Petelin