Very British!
„Englische Kathedralmusik ist es, die uns heute begleitet, die diesen Raum – unsere Kathedrale – erfüllt“, führte Bischofsvikar Johann Hintermaier bei seinen eröffnenden Worten am Christkönigssonntag aus und lud gleichzeitig dazu ein, Christus als uns nahen König zu sehen und sich bereit zu machen „[...] für diesen Gott, der Raum gibt“.
Domorganist Wolfgang Kreuzhuber musizierte in dieser ORGEL.LITURGIE am 20. November 2022 vier Stücke aus dem Zyklus Collage des englischen Komponisten Robert W. Jones (*1945). Der im walisischen Monmouth lebende Jones studierte Musik an der University of Wales und besitzt ein Fellowship Diplome des Royal College of Organists. Nach 30 Jahren als Lehrer an der Highschool ist Jones inzwischen in Pension, allerdings weiterhin als Komponist, Organist und Prüfer tätig.
Der Zyklus Collage besteht aus zwölf Orgelstücken unterschiedlicher Aussage und Stimmung, die – so der Komponist – „[…] stilistisch einheitlich in einer ‚romantischen Tradition‘ verwurzelt sind“ und sich für den liturgischen wie den konzertanten Gebrauch eignen.
Für den Einsatz in der ORGEL.LITURGIE zum Christkönigssonntag wählte Domorganist Kreuzhuber zum Einzug den majestätischen Festival March, der sich mit britischem Flair präsentierte und den König triumphal durch die Musik in den Dom einziehen ließ. Das bei der Gabenbereitung zu hörende Arioso zeigte sich meditativ und beruhigend, lyrisch und unter die Haut gehend. Bei der Kommunion erklang eine Romance, die – ähnlich einem Intermezzo – fließend und gesanglich beschrieben werden kann. Zum Finale beim Auszug musizierte Domorganist Wolfgang Kreuzhuber das beschwingt-fröhliche, tänzerisch-prächtige Postlude alla Giga.
Robert Jones (*1945): Collage. Zwölf Stücke. 9. Postlude alla Giga | Rudigierorgel: Domorganist Wolfgang Kreuzhuber | Mit freundlicher Genehmigung des Musikverlags Dr. J. Butz Bonn
Die „von Herzen kommende[] und zu Herzen gehende[] Musik“ (Thomas A. Friedrich über Robert Jones, Musik & Gottesdienst 3/2020) von Robert Jones im Raum der Linzer Kathedrale an der Rudigierorgel – ein prachtvolles Erlebnis für die Feiergemeinde im Linzer Mariendom, so resümierte auch Domorganist Wolfgang Kreuzhuber nach dem Gottesdienst: „Robert Jones verbindet romantische Tradition mit gemäßigt modernen Elementen zu einer eigenen Tonsprache. Der Geist seiner facettenreichen Stücke geht unmittelbar auf das Publikum über – und auf den Interpreten.”
Herzlichen Dank an Hans-Peter Bähr vom Musikverlag Dr. J. Butz Bonn für die Genehmigung der Veröffentlichung der Hörprobe aus dieser Publikation:
Robert Jones (*1945): Collage. Zwölf Stücke (= Orgelmusik aus England und Amerika 16). Bonn: Musikverlag Dr. J. Butz 2006. Verl.-Nr. BU 1945.
Bestellmöglichkeit beim Verlag Dr. J. Butz
Stefanie Petelin
Dommusikverein Linz/Stefanie Petelin; PublicDomainPictures/pixabay.com/Pixabay License