Bernd Geißelbrecht im Interview
Was mich an der Rudigierorgel fasziniert ...
Die Errichtung dieser außergewöhnlichen Kathedralorgel in den Sechzigerjahren war in Österreich einzigartig. Mich fasziniert die klangliche Vielfalt der Orgel, wodurch sich die Musik verschiedenster Stile und Epochen hervorragend darstellen lässt.
Worüber ich gerne mit Johann Nepomuk David diskutieren würde ...
Ich würde ihn gerne fragen, ob er eine Erklärung dafür hat, dass sein Orgelwerk, das zu den umfangreichsten und bedeutendsten im Repertoire des 20. Jahrhunderts zählt, heute so wenig gespielt wird. Außerdem, warum er seine Chaconne in a Moll, ein Werk aus seiner frühen Schaffensperiode, später gering geschätzt hat. Für mich ist dieses Werk aufgrund der Verschmelzung von spätromantischem, expressivem Charakter mit kunstvoller Polyphonie ein Meilenstein der Orgelliteratur des 20.Jahrhunderts. Es wäre sehr spannend, die Chaconne gemeinsam mit David an der Rudigierorgel einzuregistrieren.
Zum ersten Mal habe ich Musik von Christian Minkowitsch gehört, als ...
... ich beim Bundeswettbewerb Prima la Musica 2018 in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Innsbruck war.
Jungen Organistinnen und Organisten möchte ich diese Botschaft mit auf den Weg geben ...
Ihr habt euch das tollste Instrument mit unendlich vielen Klangmöglichkeiten ausgesucht. Für kein anderes Instrument gibt es überlieferte Musik aus acht Jahrhunderten. Versucht, eure Begeisterung für die Orgel auch an andere Menschen weiterzugeben. Tut das, indem ihr in der Messe und im Gottesdienst vielfältige, abwechslungsreiche und interessante Orgelmusik spielt. Die Menschen werden es euch danken. Seid euch eurer Rolle als Vermittler der Orgelmusik bewusst, weil ihr durch das liturgische Orgelspiel sehr viele Menschen erreichen könnt, die dann hoffentlich auch Besucher von Orgelkonzerten werden.
Wenn ich nicht das Orgelkonzert im Mariendom Linz spielen würde, dann ...
... würde ich hoffen, eine Einladung für ein anderes Mal zu bekommen und vielleicht an diesem Sonntag eine gemütliche Radtour machen.
Bernd Geißelbrecht/Stefanie Petelin
Bernd Geißelbrecht