ORGEL.SOMMER: ORGEL.SEMINAR mit Ben van Oosten
Nach seinem atemberaubenden Konzert BONJOUR, MONSIEUR BACH am Vorabend gab Ben van Oosten am 6. Juli 2019 im Rahmen des gemeinsam von Dommusikverein Linz und Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz veranstalteten ORGEL.SEMINARs an der Rudigierorgel wertvolle Tipps und Tricks für die Interpretation französisch-symphonischer Orgelmusik.
Kurzweilig, humorvoll, wertschätzend und mit viel Tiefgang gestaltete Referent Ben van Oosten das ORGEL.SEMINAR an der Rudigierorgel. Neben der konkreten Arbeit an von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewünschten Stücken gewährte van Oosten auch Einblicke in das Leben und Wirken der Komponisten und stellte Zusammenhänge zur Interpretation der Werke her.
Ein Vormittag mit Franck, Vierne und Widor
Zunächst arbeitete Ben van Oosten mit Franziska Leuschner an César Francks (1822–1890) Prélude, Fugue et Variation, FWV 30. Im Anschluss daran erhielt Alex Matovu Bukenya Einblicke in die Interpretation von Pièce héroïque, FWV 37, ebenfalls einem Werk aus der Feder Francks. Péter Szeles bekam wertvolle Tipps und Tricks zum ersten Satz (Allegro) von Charles-Marie Widors (1844–1937) berühmter sechster Symphonie in g-Moll, op. 42/2. Martin Riccabona rundete die Vormittagseinheit mit Louis Viernes (1870–1939) Feux follets aus dessen Suite Nummer 2, op. 53, enthalten in den Vingt-quatre pièces de fantaisie, ab.
Mehr Bilder gibt's in der Bildergalerie der Vormittagseinheit des ORGEL.SEMINARs mit Ben van Oosten an der Rudigierorgel im Mariendom Linz ...
Ein Nachmittag mit Franck, Langlais, Mulet, Vierne und Widor
Nach einer Stärkung beim Mittagessen im Klosterhof eröffnete Dommusikassistent Gerhard Raab die Nachmittagseinheit mit dem Final, dem sechsten Satz von Louis Viernes (1870–1939) Première symphonie pour grand orgue, op. 14 – Ben van Oosten arbeitete intensiv an der Interpretation des Werkes. Auch der junge Vöcklabrucker Markus Neumüller erhielt gute Impulse für die Interpretation von César Francks (1822–1890) berühmten Choral Nr. 3 in a-Moll, FWV 40. Mit Manfred Zott arbeitete Ben van Oosten an der Umsetzung von Jean Langlais‘ (1907–1991) Acclamations aus dessen Suite médiévale, op. 56. An Widors sechste Symphonie, op. 42/2 wagte sich am Nachmittag auch Alex Matovu Bukenya – intensiv gearbeitet wurde am zweiten Satz, dem Adagio. Und Péter Szeles versuchte sich noch an Henri Mulets (1878–1967) Toccata über Tu es Petra aus dessen Esquisses byzantines.
Mehr Bilder gibt's in der Bildergalerie der Nachmittagseinheit des ORGEL.SEMINARs mit Ben van Oosten an der Rudigierorgel im Mariendom Linz ...
Das ORGEL.SEMINAR endete in der Rudigierhalle hinter der Rudigierorgel, wo natürlich noch alle Fragen der Teilnehmenden beantwortet wurden und man sich im lockeren Gespräch mit Ben van Oosten und seiner Frau Margaret Roest noch über dies und das austauschen konnte.
Inspirierend, wertschätzend, humorvoll, motivierend!
Ob aktive oder passive Teilnahme, ob jung oder junggeblieben, ob aus der unmittelbaren Nachbarschaft stammend oder von fern angereist, ob noch kühler oder mit viel Feuer, ob Franck-Verehrer oder Widor-Fan – beim ORGEL.SEMINAR mit Ben van Oosten konnte sich jeder und jede wertvolle Tipps für die Interpretation französischer Orgelmusik mitnehmen. Der charismatische Ben van Oosten inspirierte und begeisterte die zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei außerordentlich.
Eine Teilnehmerin bedankte sich für das „super Seminar […] mit dieser wunderbaren Orgel und einem grandiosen und sehr inspirierenden Organisten und Pädagogen Ben van Oosten“ und brachte bereits ihre Vorfreude auf das nächste Seminar in Linz zum Ausdruck. Ein anderer Teilnehmer wiederum war so inspiriert und motiviert, dass er noch an seiner Interpretation von Francks Final arbeitete, das tags darauf bei der MUSIK AM MITTAG unter dem Motto PARIS TRIFFT LONDON zu hören war. Und auch Ben van Oosten selbst zeigte sich von der Seminargruppe begeistert und lobte die angenehme Seminaratmosphäre. Seine Frau Margaret ergänzte: „Und es ist wirklich unglaublich, wie schnell man beim gemeinsamen Arbeiten Veränderungen in der Interpretation hört ...“
Summa summarum: Ein spannender Seminartag im Mariendom Linz an der Rudigierorgel mit einem inspirierenden Referenten Ben van Oosten und einer motivierten Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ein da capo ist gewünscht!
Stefanie Petelin
Dommusikverein Linz/Stefanie Petelin
9. Juli 2019