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Schon Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) erklärte in einem Brief an seinen Vater Leopold im Oktober 1777: „Die orgl ist doch in meinen augen und ohren der könig aller instrumenten.“ Dass der „König aller Instrumente“ es den Lernenden nicht immer leicht macht, auf ihm zu spielen, liegt nahe. Denn es ist eine großartige koordinatorische und motorische Leistung, „zur rechten Zeit die rechten Tasten mit der rechten Stärke“ – so Johann Sebastian Bach (1685–1750) – zu drücken: Das Gehirn steht vor der Herausforderung, mehrere Notenzeilen zu lesen und dabei die rechte und die linke Hand sowie den rechten und den linken Fuß zu koordinieren. Und nebenbei gilt es auch noch, zur richtigen Zeit die Noten umzublättern, die richtigen Register zu ziehen oder den Schweller zu bedienen, um für den passenden, ausgewogenen Klang zu sorgen. Organistinnen und Organisten sind daher Meister der Koordination – vielen Zuhörerinnen und Zuhörern ist nicht bewusst, welch großartige Leistung ein Organist oder eine Organistin bei seinem oder ihrem Orgelspiel vollbringt.
Das Orgelspiel zu erlernen ist demnach eine große Herausforderung, aber auch eine große Erfüllung. Auch wenn das Üben mitunter zeit- und arbeitsintensiv ist, die Orgel mit ihren vielen Facetten gibt so viel Interessantes und Spannendes zurück. Literatur von der Renaissance bis in die Moderne, verschiedene Spielarten vom Literaturspiel über die Kirchenliedbegleitung bis hin zur Improvisation – all das fasziniert Groß und Klein. Die vielfältigen Klangmöglichkeiten der Orgel begeistern Jung und Alt – darum lernen erfreulicherweise erstaunlich viele junge Menschen das Orgelspiel, aber auch so manch Spätberufener oder so manch Spätberufene findet in der Pension den Weg zum Instrument.
Domorganist Wolfgang Kreuzhuber – seines Zeichens auch Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, wo man unter anderem das Orgelspiel erlernen kann – bietet immer wieder Führungen für Groß und Klein, Seminare, Workshops und vieles mehr an, um Menschen für die Orgel zu begeistern. Speziell Seminare und Workshops, bei denen Organistinnen und Organisten selbst an der Rudigierorgel aktiv werden können, sind ein ganz besonderes Erlebnis für Lernende – und gleichzeitig eine große Motivation.