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Mit zahlreichen Lobeshymnen wurde die Rudigierorgel nach ihrer Weihe 1968 überschüttet:
Der Organist und Orgelpädagoge Anton Heiller (1923–1979) lobte sie als „beste moderne Orgel Österreichs [...], in [ihrer] Vereinigung von Eigenart und Universalität [...] [einen] Höhepunkt des Orgelbaues überhaupt“ und wies darauf hin, dass „[...] die Superlative, welche die Orgel verdiene, zu pathetisch klingen würden…“.
Auch der Musikkritiker Dietmar Polaczek (*1942) würdigte die Rudigierorgel als „eines des attraktivsten modernen Orgelwerke im gesamten süddeutschen Raum, wenn nicht das schönste überhaupt“ und wies gleichzeitig auf die damals kontroversiellen Auffassungen im Orgelbau hin: „Wie sehr bei der Beurteilung von Orgeln ein primitives quantitatives Denken noch verwurzelt scheint, zeigt die Tatsache, daß Professor Hans Haselböck in der Orgelfestschrift die Anzahl von ‚nur‘ 70 Registern entschuldigen zu müssen glaubt. Er führt dagegen die klangliche Qualität der Register und die Ausgewogenheit der Disposition ins Feld. Wie recht hat er! Die Orgel läßt klanglich keine Wünsche offen.“
Der Orgelsachverständige Egon Krauss (1905–1985) hielt die von der Firma Marcussen & Søn erbaute Rudigierorgel darüber hinaus für „[...] die beste und richtigstgebaute Domorgel im deutschen Sprachgebiet“.
Dompfarrer Josef Ledl (1901–1980) – gleichzeitig auch Obmann des Dommusikvereins Linz – hielt in der Pfarrchronik des Jahres 1968 fest: „Unsere Hoffnung war ja, eine der besten Orgeln der Welt zu bekommen, was erreicht wurde.“ Denn so hatte der französische Organist Gaston Litaize (1909–1991) die Rudigierorgel im Rahmen des Weihefestes gepriesen, als „eine der herrlichsten Orgeln der Welt“.