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Bei der Intonation handelt es sich um die klangliche Gestaltung der Orgelpfeifen. Jede einzelne Pfeife wird dabei bearbeitet, um Klangfarbe und Lautstärke anzupassen und ein harmonisches Gesamtbild innerhalb eines Registers, aber selbstverständlich auch für den gesamten Orgelklang zu erschaffen.
Der Klang ist natürlich auch beeinflusst von Disposition (Zusammenstellung der Register) und den gewählten Mensuren (Verhältnisse der verschiedenen Abmessungen der Pfeifen), den größten Einfluss hat jedoch die Intonation.
Es ist Aufgabe des Intonateurs, alle an der Klangentwicklung beteiligten Teile bestmöglich aufeinander abzustimmen und die Orgel in den jeweiligen Raum mit seiner Akustik und Atmosphäre zu komponieren, aber auch die gewünschte Stilistik der Orgel zu berücksichtigen.
Für die Intonation der Rudigierorgel war Albrecht Buchholtz (*1929) hauptverantwortlich. Im Briefinterview mit Domorganist Wolfgang Kreuzhuber erzählte der Intonateur der Orgelbaufirma Marcussen & Søn mehr über die Arbeit mit seinem Kollegen Olav Oussoren (*1942):
„Ich stand sowohl in der Planung als auch bei der Vorintonation in den Werkstätten sowie bei der Fertigintonation in der Kirche nicht allein da, sondern hatte beste Unterstützung, nämlich durch meinen Kollegen Olav Oussoren, einen gebürtigen Holländer, einen begeisterten Orgelbauer und Organisten, der einsatzfreudig und immer zuverlässig war.
Auch konnte er mit Beispielen aus dem holländischem Orgelbau und mit Orgelbauliteratur aufwarten. Ganz allgemein gesehen darf ich sagen, dass durch ihn die Aufgabenlast der Intonation nicht auf zwei, sondern auf vier Schultern getragen wurde. Und darum möchte ich hier von einer Gemeinschaftsarbeit sprechen. – Die weitere Entwicklung des Projektes wurde gestützt durch unseren ständigen Gedankenaustausch und durch gemeinsames Beobachten der Vorgänge in den Werkstätten.
Erst als ich am Schluss mit dem Intonieren von Zungenstimmen allein im Dom zurückblieb, trennten sich unsere Wege. Aber seinem Einsatz war viel zu verdanken!“