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Um die klanglichen Vorstellungen der Orgelbaufirma Marcussen & Søn realisieren zu können, wurde auf Wunsch von Intonateur Albrecht Buchholtz (*1929) eine Rückwand hinter der Rudigierorgel errichtet.
Durch die Errichtung dieser Rückwand wurde das für den gotischen Baustil des Mariendoms Linz so bedeutsame Rosettenfenster, das der musica sacra geweiht ist und die Heilige Cäcilia als Patronin der Kirchenmusik, auf der Orgel spielend und umgeben von auf Handorgel, Tamburine, Mandoline, Lyra, Triangel und Violine musizierenden, aber auch singenden Engeln und den zwölf Tierkreiszeichen zeigt, im Kirchenraum jedoch unsichtbar.
Im Briefinterview mit Domorganist Wolfgang Kreuzhuber erzählte Albrecht Buchholtz zur Errichtung der Rückwand:
„Als positive Seite der Überraschung strahlte deren Verwirklichung, als wir zum Fertigintonieren der Orgel in Linz eingetroffen waren: Stand da doch hinter der Orgel eine großartige Schallreflexwand, wie ich sie mir nicht besser hätte erträumen können: Mit solide gemauertem Unterbau und darüber die bis in große Höhe aufgerichteten dicken und verstärkten Glasplatten, die in verkupferten Eisenrahmen eingeklammert waren, um jedes Vibrieren auszuschließen. Und die beiden seitlichen Durchgänge zur Empore waren mit zwei solide gearbeiteten Holztüren versehen. Ach, wie war ich erleichtert! Jetzt konnte ich beruhigt der nächsten Aufgabe entgegensehen!“
Mit dieser Konstruktion zur Verbesserung der Akustik im Kirchenraum entstand hinter der Rudigierorgel ein Raum mit einer außergewöhnlichen Architektur und Akustik, der heute als Rudigierhalle bezeichnet wird und europaweit vergeblich seinesgleichen sucht. Denn die Rudigierhalle ragt bei zehn mal zehn Metern Grundfläche zwanzig Meter in die Höhe – und so ist dieser Raum bis heute einzigartig in seiner Proportion, seiner Akustik, seiner Atmosphäre.