70 klingende Register sind es „nur”, die den Mariendom Linz akustisch bewältigen – erstaunlich, da andere (in der Größe vergleichbare) Kirchen rund 100 bis 200 Register dazu benötigen.
In Egon Krauss‘ Dispositionsentwurf vom 12. März 1959 war bereits vieles zugrunde gelegt, was in der endgültigen Konzeption Berücksichtigung fand. Die ursprünglich für das Oberwerk geplanten Chamaden wurden um eine Oktav höher auf 8´- und 4´-Lage gesetzt und dem Hauptwerk zugeordnet. Ebenso verzichtete man auf den zweiten labialen 16’ im Hauptwerk und den zweiten labialen 32’ im Pedal.
Beachtenswert ist, dass man mit den Registern Trompette harmonique 8´ im Oberwerk und Unda maris 8´ im Schwellwerk der Romantik mit dem ersten Entwurf einen Schritt näher gewesen wäre als in der endgültigen Konzeption.
Handschriftlicher Dispositionsentwurf der Rudigierorgel von Egon Krauss (undatiert).
© Krauss-Archiv im Stift Schlägl
„Erster Ideen-Entwurf einer Disposition mit 72 Registern in Schweizer Kuhn-Bauweise für Linz“ von Egon Krauss (12. März 1959).
© Krauss-Archiv im Stift Schlägl
Egon Krauss diskutierte seinen ersten Dispositionsentwurf mit Anton Heiller und Luigi Ferdinando Tagliavini, wie in seinem Brief vom 29. Juni 1959 an Hermann Kronsteiner dokumentiert ist:
„Die Linzer Disposition wurde auch noch mit Heiller und Tagliavini, dem überragenden Bologneser, eingehend durchbesprochen und die Quint 5 1/3’ im HW gestrichen.“
Die endgültige Disposition der Rudigierorgel war damit vermutlich bereits Anfang der 1960er-Jahre festgelegt.
C–g3
Prinzipal 8‘ doppelt ab f0
Gedackt 8‘
Quintadena 8‘
Oktave 4‘
Rohrflöte 4‘
Oktave 2‘
Waldflöte 2‘
Quinte 1 1/3‘
Sesquialtera 2 2/3‘+ 1 3/5‘ 2-4fach
Scharf 6-8fach 1‘
Zimbel 3fach 1/3‘
Dulcian 16‘
Krummhorn 8‘
Schalmei 4‘
Tremulant
Zimbelstern
C–g3
Prinzipal 16‘
Prinzipal 8‘ doppelt ab c°
Spitzflöte 8‘
Oktave 4‘ doppelt ab c0
Hohlflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Oktave 2‘ doppelt
Mixtur 8-10fach 2‘
Scharf 5fach 1‘
Cornett 5fach 8‘ ab g0
Trompete 16‘
Trompete 8‘
Spanische Trompete 8‘
Spanische Trompete 4‘
schwellbar, C–g3
Gedackt 16‘
Prinzipal 8‘ doppelt ab Gis
Rohrflöte 8‘
Viola di Gamba 8‘
Oktave 4‘
Traversflöte 4‘
Nasat 2 2/3‘
Flachflöte 2‘
Terz 1 3/5‘
Mixtur 7fach 2‘
Terzzimbel 3fach 1/6‘
Bombarde 16‘
Trompete 8‘
Oboe 8‘
Clairon 4‘
Tremulant
mit schließbaren Türen, C–g3
Holzgedackt 8‘
Spitzgamba 8‘
Prinzipal 4‘
Blockflöte 4‘
Oktave 2‘
Gedacktflöte 2‘
Sifflöte 1‘
Terzian 2fach 1 3/5 + 1 1/3‘
Zimbel 2fach 1/3‘
Regal 16‘
Vox humana 8‘
Tremulant
C–g3
Prinzipal 8‘ doppelt ab f0
Gedackt 8‘
Quintadena 8‘
Oktave 4‘
Rohrflöte 4‘
Oktave 2‘
Waldflöte 2‘
Quinte 1 1/3‘
Sesquialtera 2 2/3‘+ 1 3/5‘ 2-4fach
Scharf 6-8fach 1‘
Zimbel 3fach 1/3‘
Dulcian 16‘
Krummhorn 8‘
Schalmei 4‘
Tremulant
Zimbelstern
C–g3
Prinzipal 16‘
Prinzipal 8‘ doppelt ab c°
Spitzflöte 8‘
Oktave 4‘ doppelt ab c0
Hohlflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Oktave 2‘ doppelt
Mixtur 8-10fach 2‘
Scharf 5fach 1‘
Cornett 5fach 8‘ ab g0
Trompete 16‘
Trompete 8‘
Spanische Trompete 8‘
Spanische Trompete 4‘
C–f1
+ Prinzipal 32‘
+ Prinzipal 16‘
+ Subbaß 16‘
+ Oktave 8‘
+ Gemshorn 8‘
- Oktave 4‘ doppelt
- Koppelflöte 4‘
- Nachthorn 2‘
- Rauschquinte 4fach 2 2/3‘
+ Mixtur 8fach 5 1/3‘
+ Posaune 32‘
+ Posaune 16‘
+ Fagott 16‘
+ Trompete 8‘
- Trompete 4‘
- Zink 2‘
+) Großpedal an den Seiten des Prospekts
-) Kleinpedal auf einer eigenen Windlade im Zentrum des Orgelgehäuses
Koppeln
RP/HW
OW/HW
BW/HW
RP/PED
HW/PED
OW/PED
BW/PED
Barkerkoppel für die Manuale (abschaltbar)
Traktur
Schleifladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur
(im Pedal elektrische Registertraktur mit drei freien Kombinationen)
Ihre hervorragende klangliche Qualität aller Register präsentiert die Rudigierorgel eindrucksvoll in folgenden Hörbeispielen: In den ersten Sätzen der Improvisation über das Lied „Nun lobet Gott im hohen Thron” von Domorganist Wolfgang Kreuzhuber ist die Einzigartigkeit in den Prinzipalstimmen, den Flötenstimmen und den Zungenstimmen deutlich zu hören, bevor sich am Schluss alle Register zum sogenannten Plenum vereinigen und ihre klangliche Brillanz und Stärke zum Ausdruck bringen.
01 Thema | Prinzipalstimmen
02 Fantasie | Dialog der Flötenregister
03 Aria | Solostimmen der Orgel (Kornett, begleitet von Prinzipalstimmen)
04 Trio | Flötenstimmenensemble
05 Echos | Zungenregister
06 Variationen | unterschiedliche Plenumregister, gesteigert bis zum Tutti
schwellbar, C–g3
Gedackt 16‘
Prinzipal 8‘ doppelt ab Gis
Rohrflöte 8‘
Viola di Gamba 8‘
Oktave 4‘
Traversflöte 4‘
Nasat 2 2/3‘
Flachflöte 2‘
Terz 1 3/5‘
Mixtur 7fach 2‘
Terzzimbel 3fach 1/6‘
Bombarde 16‘
Trompete 8‘
Oboe 8‘
Clairon 4‘
Tremulant
mit schließbaren Türen, C–g3
Holzgedackt 8‘
Spitzgamba 8‘
Prinzipal 4‘
Blockflöte 4‘
Oktave 2‘
Gedacktflöte 2‘
Sifflöte 1‘
Terzian 2fach 1 3/5 + 1 1/3‘
Zimbel 2fach 1/3‘
Regal 16‘
Vox humana 8‘
Tremulant
C–f1
+ Prinzipal 32‘
+ Prinzipal 16‘
+ Subbaß 16‘
+ Oktave 8‘
+ Gemshorn 8‘
- Oktave 4‘ doppelt
- Koppelflöte 4‘
- Nachthorn 2‘
- Rauschquinte 4fach 2 2/3‘
+ Mixtur 8fach 5 1/3‘
+ Posaune 32‘
+ Posaune 16‘
+ Fagott 16‘
+ Trompete 8‘
- Trompete 4‘
- Zink 2‘
+) Großpedal an den Seiten des Prospekts
-) Kleinpedal auf einer eigenen Windlade im Zentrum des Orgelgehäuses
Koppeln
RP/HW
OW/HW
BW/HW
RP/PED
HW/PED
OW/PED
BW/PED
Barkerkoppel für die Manuale (abschaltbar)
Traktur
Schleifladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur
(im Pedal elektrische Registertraktur mit drei freien Kombinationen)
Ihre hervorragende klangliche Qualität aller Register präsentiert die Rudigierorgel eindrucksvoll in folgenden Hörbeispielen: In den ersten Sätzen der Improvisation über das Lied „Nun lobet Gott im hohen Thron” von Domorganist Wolfgang Kreuzhuber ist die Einzigartigkeit in den Prinzipalstimmen, den Flötenstimmen und den Zungenstimmen deutlich zu hören, bevor sich am Schluss alle Register zum sogenannten Plenum vereinigen und ihre klangliche Brillanz und Stärke zum Ausdruck bringen.
01 Thema | Prinzipalstimmen
02 Fantasie | Dialog der Flötenregister
03 Aria | Solostimmen der Orgel (Kornett, begleitet von Prinzipalstimmen)
04 Trio | Flötenstimmenensemble
05 Echos | Zungenregister
06 Variationen | unterschiedliche Plenumregister, gesteigert bis zum Tutti
Große Bedeutung für die Festlegung klanglicher Details hatte die Reise von Hans Haselböck (*1928), Hermann Kronsteiner (1914–1994) und Joseph Kronsteiner (1910–1998) in die Grundtvigs Kirke København (Kopenhagen) am 14. und 15. Februar 1967. In der dänischen Kirche hatte die Firma Marcussen & Søn 1965 eine Hauptorgel (55/IV/P) erbaut – die gewonnenen Erkenntnisse beim Bau dieser Orgel konnten bei der klanglichen Konzeption der Linzer Rudigierorgel verwertet werden.
Die Ergebnisse dieser Reise wurden im sogenannten „Kopenhagener Bericht“ vom 22. Februar 1967 festgehalten. Egon Krauss fasste darin die Ergebnisse der Studienreise von Hans Haselböck, Hermann und Joseph Kronsteiner für die Intonation der Rudigierorgel zusammen: