„Orgel mit allen Sinnen”
Domorganist Wolfgang Kreuzhuber lud im Vorfeld der Langen Nacht der Kirchen 2018 beim Kinderdom dazu ein, die Rudigierorgel mit allen Sinnen zu erleben.
In zwei Führungen konnte man sich Fragen wie „Wie funktioniert eine Orgel?”, „Wie klingt die 'Königin der Instrumente' in all ihren Facetten?” oder „Wie fühlt es sich an, Töne vom Scheitel bis zur großen Zeh zu spüren?” mit allen Sinnen nähern. Groß und Klein zeigten bei den beiden halbstündigen Orgelführungen großes Interesse und man konnte so manche strahlenden Augen entdecken.
Noch mehr Bilder von den Orgelführungen gibt's in den Bildergalerien von der ersten Führung und der zweiten Führung!
Anschaulich, lebendig und humorvoll stellte Domorganist Wolfgang Kreuzhuber die Rudigierorgel vor: Man bestaunte die großen 32 Fuß-Pfeifen, deren Töne man bis in den kleinen Zeh spüren kann, ebenso wie die sich schließenden und gleich wieder öffnenden Schwelltüren, mit denen man die dynamische Gestaltung des Spiels beeinflussen kann. Und gemeinsam probierte man natürlich auch einmal aus, wie laut so eine Orgel eigentlich sein kann – schmunzelnd meinte der Domorganist da: „Also, auf 1-2-3 die Ohren zuhalten!“ – Schon bei „Eins“ konnte man da viele Kinder mit den Händen an den Ohren auf der Empore entdecken. Und danach relativierte dann aber doch ein Junge: „Das war doch gar nicht laut... lauter, lauter!!“ Na dann.
Viele kleine Helferinnen und Helfer hatte Wolfgang Kreuzhuber rund um die Rudigierorgel: Vom Motoreinschalten bis zum Motorausschalten, vom Registerziehen bis zum Pedalspielen. Jedes Kind konnte sich selbst an dem großen „König der Instrumente“ versuchen und ihn mit allen Sinnen kennenlernen. Und selbstverständlich stellte Wolfgang Kreuzhuber die Orgel mit all ihren Facetten vor – von den Rittern, die die kleinen Orgelentdeckerinnen und -entdecker bei den Klängen der Spanischen Trompeten auf den Pferden einreiten zu sehen glaubten, über die Posaune 32 Fuß, die bei manchen Kindern einen Traktor vor dem geistigen Auge heraufbeschwörten, bis hin zum Plenum, wo man die ganze Klangfarbenpracht der Rudigierorgel erlauschen konnte.
Unvergesslich bleiben leuchtende Kinder-, aber auch Erwachsenenaugen. Und natürlich bleibt so manche Wortmeldung im Gedächtnis, wie zum Beispiel die eines Jungen, der den Zimbelstern, ein Effektregister, im Mariendom bevorzugt zu Weihnachten eingesetzt, für sich entdeckte und daraufhin kommentierte: „Danke für das Christkind! Da kann man das Christkind in der Orgel herumfliegen sehen...“
Domorganist Wolfgang Kreuzhuber bedankte sich am Ende bei den vielen kleinen und schon größeren Helferchen und erklärte diesen: „Da werde ich mir jetzt wohl Eure ganzen Kontaktdaten aufschreiben, wenn ich mal wieder Hilfe an der Orgel brauche...“ – Und um den Organistinnen- und Organistennachwuchs muss man sich offenbar auch keine Sorgen machen, denn auf die Frage, wer denn aller später einmal Orgel lernen möchte, gab's viele Hände, die aufzeigten... ja, wenn das so ist!
Summa summarum: Zwei lebendige, kurzweilige, humorvolle, vielseitige und spannende Führungen mit vielen Möglichkeiten für die kleinen Orgelentdeckerinnen und -entdecker, selbst aktiv zu werden!
(sp)