Sandra Föger-Harringer
Franz Xaver Müller (1870–1948) und seine Tagebücher der Jahre 1906 bis 1927.
Einblicke in das musikalische Wirken als Florianer Regens chori und als Linzer Domkapellmeister.
Der 1870 in Dimbach geborene Franz Xaver Müller war von 1880 bis 1883 Sängerknabe im Stift St. Florian. Nach seiner Priesterweihe 1895 studierte er Theologie an der Hauslehranstalt der Augustiner-Chorherren. In St. Florian wurde er 1906 Regens chori, 1924 bis 1943 war er Domkapellmeister in Linz. Im Rahmen des Referates werden Franz Xaver Müllers zwei Tagebücher beginnend mit seiner Tätigkeit als Regens chori 1906 bis einschließlich des Jahres 1927 näher betrachtet. Müllers Aufzeichnungen geben hauptsächlich Einblicke in sein Wirken als Regens chori in St. Florian, sie beschreiben aber auch seine ersten Jahre als Linzer Domkapellmeister. In den Büchern nennt er Aufführungsdaten, einstudierte Werke und ausführende Musiker, beschreibt ebenso die Probentätigkeit, präsentiert Kritiken wie Programmzettel und notiert Details zur Qualität von Aufführungen (u.a. zu eigenen Kompositionen). Mit den beiden Tagebüchern bietet Franz Xaver Müller detaillierte Einblicke in das Musikgeschehen dieser Zeit im und im Umkreis des Stiftes sowie zu Linz.
Mag.a Sandra Föger-Harringer
Sandra Föger-Harringer, geboren 1979, studierte Musikwissenschaften und Geschichte an der Universität Wien. 2007 bis 2014 war sie Forschungsassistentin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien (Mitarbeit bei der Neufassung des Bruckner-Handbuches, heute: Anton Bruckner-Lexikon online). 2015 bis 2019 arbeitete sie im Musikinstrumenten-Museum Schloss Kremsegg. Aktuell ist Föger-Harringer Mitkuratorin zweier oberösterreichischer Bruckner-Ausstellungen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind oberösterreichische Musikgeschichte, Anton Bruckner und dessen Umfeld, Franz Lehár, Operette im Nationalsozialismus sowie „Sondergenehmigungen“ für „jüdisch belastete“ Musiker.