Fanny Hensel
„Beckchen paukt mit Virtuosität das Pedal zu den Orgelsachen, u. ich stärke mein Herz zuweilen daran. Der alte Bach würde sich todtlachen, wenn er das sehen könnte.
Sey doch so gut, mir im nächsten Brief das Orgelpräludium zu bestimmen, das ich bei meiner Trauung von Grell soll spielen lassen. Freilich wärs noch hübscher, wenn Du mir eins schicktest, wenn das practicabel wäre über Meer? u. eben fällt mir ein, daß ich selbst mir den Ausgang schreiben will.
Eben sagt mir Beckchen, daß die Mädchen sich vorgenommen hätten, einen Choral zu singen, welches vielleicht noch besser wäre, als ein Präludium, bestimme Du darüber, u. wenn Du für den Choral entscheidest, so gieb ihn auch an. Ach wärst Du hier!
Ja, ja, nett soll es werden, u. mit uns (alsdann) Eheleuten sollst Du sehr zufrieden seyn, das verspreche ich Dir, ich versichere Dich, wir taugen was, u. es ist mit uns umzugehn, u. wenn Du hier bist, soll die Freude groß seyn. Ich bin sehr innerlich froh u. zufrieden, lieber Felix, u. könnte mir nichts anderes wünschen, als es eben ist.“
(Fanny Hensel, geb. Mendelssohn Bartholdy, Brief an ihren Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy, 29. Juli 1829)